DATE: Friday, 30-09-2022
VENUE: Zacherlfabrik, 16:00-17:00
Talk auf Deutsch
Ein Soundsystem ist mehr als die Zusammenstellung von Lautsprechern.
Es umfasst jene Menschen, welche direkt an der Erhaltung und dem Betrieb der Soundanlage beteiligt sind, sowie das breitere Netzwerk aller, die sich individuell auf diese bestimmte Szene beziehen. Soundsystemkultur lebt von dem langfristigen Engagement der Einzelnen und dem Willen, spezifisches Wissen und soziale Netzwerke kontinuierlich weiterzuentwickeln. Als Begriff umschreibt Soundsystemkultur jene Strömungen, die als alternative Party-Szenen, sowie als soziale Bewegungen fungieren.
Einer „Robin-Hood-Erzählung“ ähnlich, werden die „Ursprünge“ von Soundsystemen in Jamaika ab den frühen 1960er Jahren verzeichnet. Die Etablierung im europäischen Raum erfolgt zunächst durch die Einwanderung von Arbeiter*innen aus der Karibik nach UK in den 1960ern und durch die Aneignung und Übersetzung dieser Kultur durch Hausbesetzer*innen und den Free Festival Travelers. Letztere reisen schließlich nach Kontinentaleuropa und das Phänomen kann sich global verbreiten. So der etablierte Kanon.
Heutzutage begegnen wir einer Vielzahl an öffentlichen, teils kommerziellen Veranstaltungen, Musikgenres, Anthologien und Kunst mit direktem Bezug auf Soundsysteme. „Forward the Revolution“ hat das Ziel, das allgemeine Narrativ der beiden subkulturellen Strömungen Dub und Free Tekno zu überdenken und neu zu definieren. In Anbetracht dessen, dass sich Soundsystemkultur durch das Bestehen und Wachsen der Gemeinschaften ständig weiterentwickelt, repräsentiert sie eine kulturelle Praxis. Diese erfordert das aktive Engagement von Vielen und kann nicht auf eine lineare Darstellung mit einigen wenigen herausragenden ikonischen Figuren beschränkt werden. Doch Soundsystem bedeutet immer soziale Interaktion. In diesem Kontext untersuche ich die kollektiv geteilten Emotionen verschiedener Akteur*innen, welche sich individuell mit Soundsystemkultur identifizieren. Der kritische Diskurs umfasst Fragen nach Identität und Zugänglichkeit von Wissen und den Realitäten öffentlicher Darstellung der jeweiligen Bewegungen.
DATE: Friday, 30-09-2022
VENUE: Zacherlfabrik, 16:00-17:00
Talk auf Deutsch
Ein Soundsystem ist mehr als die Zusammenstellung von Lautsprechern.
Es umfasst jene Menschen, welche direkt an der Erhaltung und dem Betrieb der Soundanlage beteiligt sind, sowie das breitere Netzwerk aller, die sich individuell auf diese bestimmte Szene beziehen. Soundsystemkultur lebt von dem langfristigen Engagement der Einzelnen und dem Willen, spezifisches Wissen und soziale Netzwerke kontinuierlich weiterzuentwickeln. Als Begriff umschreibt Soundsystemkultur jene Strömungen, die als alternative Party-Szenen, sowie als soziale Bewegungen fungieren.
Einer „Robin-Hood-Erzählung“ ähnlich, werden die „Ursprünge“ von Soundsystemen in Jamaika ab den frühen 1960er Jahren verzeichnet. Die Etablierung im europäischen Raum erfolgt zunächst durch die Einwanderung von Arbeiter*innen aus der Karibik nach UK in den 1960ern und durch die Aneignung und Übersetzung dieser Kultur durch Hausbesetzer*innen und den Free Festival Travelers. Letztere reisen schließlich nach Kontinentaleuropa und das Phänomen kann sich global verbreiten. So der etablierte Kanon.
Heutzutage begegnen wir einer Vielzahl an öffentlichen, teils kommerziellen Veranstaltungen, Musikgenres, Anthologien und Kunst mit direktem Bezug auf Soundsysteme. „Forward the Revolution“ hat das Ziel, das allgemeine Narrativ der beiden subkulturellen Strömungen Dub und Free Tekno zu überdenken und neu zu definieren. In Anbetracht dessen, dass sich Soundsystemkultur durch das Bestehen und Wachsen der Gemeinschaften ständig weiterentwickelt, repräsentiert sie eine kulturelle Praxis. Diese erfordert das aktive Engagement von Vielen und kann nicht auf eine lineare Darstellung mit einigen wenigen herausragenden ikonischen Figuren beschränkt werden. Doch Soundsystem bedeutet immer soziale Interaktion. In diesem Kontext untersuche ich die kollektiv geteilten Emotionen verschiedener Akteur*innen, welche sich individuell mit Soundsystemkultur identifizieren. Der kritische Diskurs umfasst Fragen nach Identität und Zugänglichkeit von Wissen und den Realitäten öffentlicher Darstellung der jeweiligen Bewegungen.